Bedarfsermittlung

Bedarfsermittlung
Bedarfsmengenplanung, Beschaffungsdisposition, Materialbedarfsermittlung; Verfahren zur Ermittlung der zukünftig auftretenden Materialbedarfe nach Zeit und Menge.
- 1. Bei der programmorientierten (deterministischen) B. wird der zukünftige Bedarf anhand des vorliegenden Absatz- oder Produktionsprogramms (fest umrissene Kundenaufträge oder ein als determiniert angenommener prognostizierter Primärbedarf) ermittelt. Anhand des Absatz- oder Produktionsprogramms ( Primärbedarf) wird unter Verwendung von Stücklisten/Rezepturen (analytische Bedarfsauflösung) oder Teileverwendungsnachweisen (synthetische Bedarfsauflösung) sowie Arbeitsplänen das herzustellende Produkt in seine Einzelteile zerlegt und daraus der  Sekundärbedarf an Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, Baugruppen und Einzelteilen errechnet ( Bruttobedarf); sog. Bruttobedarfsermittlung. Mittels eines Abgleiches mit den bereits verfügbaren Lagerbeständen wird daraus der  Nettobedarf ermittelt (sog. Nettobedarfsermittlung). Die programmorientierte B. dient in erster Linie der Ermittlung des Sekundärbedarfes bei bekanntem Primärbedarf.
- 2. Bei der verbrauchsorientierten (stochastischen) B. wird der Materialbedarf anhand des Vergangenheitsverbrauchs der betreffenden Materialien prognostiziert. Unter der Annahme, dass sich die künftige Bedarfsentwicklung analog der vergangenen Bedarfsentwicklung gestaltet, wird mithilfe statistischer Methoden aus den Bedarfswerten der Vergangenheit auf den zukünftigen Bedarf geschlossen. Dazu werden zunächst die vorliegenden Vergangenheitsbedarfe ( Zeitreihe) auf ihre Komponenten analysiert und die künftigen Bedarfe extrapoliert ( Bedarfsprognose).
- Das Verfahren der verbrauchsorientierten B. wird in der Konsumgüterindustrie und bei der Planung geringwertiger Güter (z.B.  Tertiärbedarf) angewandt oder wenn programmorientierte Verfahren nicht anwendbar sind (z.B. beim Ersatzteilbedarf).

Lexikon der Economics. 2013.

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